Gehalt Damen Bundesliga: Eine umfassende Analyse der Verdienstmöglichkeiten

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Die Gehaltssituation in der Frauen-Bundesliga: ein Spannungsfeld zwischen Fortschritt und Herausforderungen. Mit durchschnittlich 4.000 Euro monatlich zeigt sich ein positiver Trend, doch die Kluft zwischen Topverdienern (bis 300.000 Euro/Jahr) und Basisgehältern (unter 2.000 Euro) bleibt enorm. Als Fachanwaltskanzlei für Sportrecht unterstützen wir Spielerinnen bei der optimalen Vertragsgestaltung, der strategischen Karriereplanung und der finanziellen Absicherung – für einen professionellen Weg im Frauenfußball mit zukunftssicheren Perspektiven.
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Das Wichtigste im Überblick

Zwischen Professionalisierung und finanzieller Realität: Einführung ins Thema

Der Frauenfußball in Deutschland erlebt in den letzten Jahren einen Aufschwung. Steigende Zuschauerzahlen, mehr mediale Aufmerksamkeit und verbesserte Professionalisierung prägen die Entwicklung. Doch wie spiegelt sich dies in den Gehältern der Spielerinnen wider? Die finanzielle Situation im deutschen Frauenfußball ist nach wie vor ein kontrovers diskutiertes Thema und wirft grundlegende Fragen zu Gleichstellung, Anerkennung und Professionalisierung auf, die auch regelmäßig von einer Fachanwaltskanzlei für Sportrecht begleitet werden müssen.

Während die sportlichen Leistungen der Spielerinnen oft auf höchstem Niveau sind, bleibt die Vergütung in vielen Fällen weit hinter dem zurück, was für eine reine Konzentration auf den Sport notwendig wäre. Dieser Artikel beleuchtet die aktuelle Gehaltssituation in der Frauen-Bundesliga, analysiert die Entwicklungen der letzten Jahre und gibt einen Ausblick auf mögliche zukünftige Tendenzen.

Von Mindestlohn bis Sozialversicherung: Die rechtlichen Rahmenbedingungen

In Deutschland gelten Spielerinnen der Frauen-Bundesliga als Arbeitnehmerinnen im Sinne des Arbeitsrechts. Ihre Verträge fallen unter die allgemeinen arbeitsrechtlichen Bestimmungen, wobei keine gesetzlich festgelegten Mindestgehälter speziell für den Sport existieren. Dies bedeutet, dass theoretisch der gesetzliche Mindestlohn als absolute Untergrenze gilt.

Die Vereine sind verpflichtet, ihre Spielerinnen bei den Sozialversicherungen anzumelden und entsprechende Beiträge abzuführen. Allerdings werden in der Praxis oft Teilzeitverträge geschlossen, was den Vereinen ermöglicht, geringere Gehälter zu zahlen und den Spielerinnen, neben dem Sport einer weiteren Beschäftigung nachzugehen.

Im Gegensatz zu anderen Ländern wie England, wo die Football Association klare Mindeststandards für Profiverträge festgelegt hat, fehlen in Deutschland verbindliche branchenweite Regelungen. Die Spielerinnengewerkschaft FIFPro und einzelne Stimmen wie die ehemalige Nationalspielerin Lina Magull fordern daher seit Jahren einen Mindestlohn für Bundesligaspielerinnen.

Hauptaspekte und wichtige Teilbereiche des Themas

Aktuelle Gehaltssituation in der Frauen-Bundesliga

Die Bandbreite der Gehälter ist extrem unterschiedlich. Während Topspielerinnen bei Bayern München oder dem VfL Wolfsburg Schätzungen zufolge bis zu 300.000 Euro pro Jahr (ca. 25.000 Euro monatlich) verdienen können, erhalten viele Spielerinnen kleinerer Clubs deutlich unter 2.000 Euro im Monat.

DFB-Vizepräsidentin Sabine Mammitzsch bestätigte in Interviews, dass der Durchschnittsverdienst der Bundesligaspielerinnen bei etwa 3.500 Euro liegt. Damit sind die meisten Bundesligaspielerinnen in Deutschland einkommensteuerrechtlich als Geringverdienerinnen einzustufen.

Vergleich zu anderen Ligen und dem Männerfußball

Im internationalen Vergleich liegt die deutsche Frauen-Bundesliga im Mittelfeld der Gehaltsskala. Während in England, Frankreich und den USA teilweise deutlich höhere Gehälter gezahlt werden, bietet die deutsche Liga bessere finanzielle Bedingungen als viele andere europäische Ligen.

In der englischen Women’s Super League können Topspielerinnen bis zu 600.000 Euro jährlich verdienen – das Doppelte dessen, was in Deutschland möglich ist. Die französische D1 Féminine und die amerikanische NWSL zahlen ebenfalls im Durchschnitt höhere Gehälter.

Der Vergleich zur Männer-Bundesliga offenbart jedoch weiterhin enorme Unterschiede. Während männliche Bundesligaprofis durchschnittlich zwischen 1,5 und 2 Millionen Euro jährlich verdienen, müssen sich Frauen mit einem Bruchteil davon begnügen. Dies entspricht einem Verhältnis von etwa 1:40 bis 1:50 zwischen Frauen- und Männerfußball.

Nebenberufliche Tätigkeiten und zusätzliche Einnahmequellen

Aufgrund der teilweise geringen Gehälter gehen viele Bundesligaspielerinnen neben dem Fußball einer weiteren Beschäftigung nach.

Die häufigsten Tätigkeiten neben dem Sport sind:

  • Studium (oft in Teilzeit)
  • Anstellungen bei Sponsoren oder Vereinen in administrativen Bereichen
  • Trainertätigkeiten im Jugendbereich
  • Arbeit im öffentlichen Dienst, besonders bei Bundeswehr oder Polizei

Zusätzliche Einnahmequellen für etablierte Spielerinnen können sein:

  • Werbeverträge und Sponsorings
  • Prämien bei Nationalmannschaftseinsätzen
  • Medientätigkeiten (TV-Expertinnen, Social Media)
  • Siegprämien bei Turnieren

Entwicklung der letzten Jahre

Die Gehaltssituation im deutschen Frauenfußball hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert. Vor etwa fünf Jahren lag das Durchschnittsgehalt noch bei 1.500 Euro monatlich, heute sind es etwa 4.000 Euro. Diese positive Entwicklung geht einher mit steigenden Zuschauerzahlen, verbesserten TV-Verträgen und einem wachsenden Interesse von Sponsoren.

Besonders der Einstieg großer Männer-Bundesligaclubs in den Frauenfußball hat zu dieser Entwicklung beigetragen. Vereine wie Bayern München, VfL Wolfsburg, Eintracht Frankfurt oder Bayer Leverkusen können deutlich bessere finanzielle Rahmenbedingungen bieten als eigenständige Frauenfußballvereine.

Praktische Tipps für Betroffene

Für Spielerinnen

  1. Vertragliche Absicherung: Lassen Sie Ihren Vertrag immer rechtlich prüfen, bevor Sie ihn unterschreiben. Achten Sie auf klare Regelungen zu Arbeitszeiten, Urlaubsansprüchen und Gehaltserhöhungen.
  2. Neben dem Sport vorsorgen: Planen Sie Ihre Karriere nach dem aktiven Sport frühzeitig. Investieren Sie in Bildung und Ausbildung.
  3. Zusätzliche Einnahmequellen erschließen: Bauen Sie sich eine persönliche Marke auf (Social Media, Medienauftritte), um für Sponsoren attraktiv zu sein.
  4. Finanzielle Planung: Legen Sie regelmäßig Geld zurück und informieren Sie sich über Altersvorsorgemöglichkeiten, da die Karriere als Fußballerin typischerweise kürzer ist als ein normales Berufsleben.
  5. Netzwerken: Pflegen Sie Kontakte innerhalb und außerhalb des Sports, die nach der aktiven Karriere hilfreich sein können.

Für Vereine und Verbände

  1. Faire Vergütungsmodelle entwickeln: Mindestgehaltsstandards innerhalb des Vereins festlegen und transparent kommunizieren.
  2. Dual-Career-Konzepte: Spielerinnen bei Ausbildung und beruflicher Entwicklung neben dem Sport unterstützen.
  3. Professionelle Strukturen schaffen: In hauptamtliches Personal und bessere Trainingsbedingungen investieren.
  4. Marketingstrategien verbessern: Höhere Einnahmen durch bessere Vermarktung generieren, die den Spielerinnen zugutekommen können.
  5. Langfristige Planung: Nachhaltige Konzepte zur Förderung des Frauenfußballs entwickeln, die nicht nur sportlich, sondern auch finanziell Erfolg versprechen.

Checkliste für Spielerinnen zur Einkommensoptimierung

  • Vertrag von einem Rechtsanwalt oder der Spielergewerkschaft prüfen lassen
  • Klare Vereinbarungen zu Prämien und Bonuszahlungen treffen
  • Bildungs- und Karriereplan neben dem Sport entwickeln
  • Persönliche Sponsoren und Werbepartnerschaften prüfen
  • Steuer- und Sozialversicherungsberatung in Anspruch nehmen
  • Altersvorsorge frühzeitig planen
  • Medien- und Social-Media-Präsenz aufbauen
  • Netzwerk für die Zeit nach der aktiven Karriere aufbauen
  • Bei Auslandsangeboten: Unterschiede in Steuersystemen und Lebenshaltungskosten berücksichtigen
  • Vereinbarkeit von Sport und Beruf/Studium optimieren

Fortschritt mit Luft nach oben: Fazit zur Gehaltsentwicklung im Frauenfußball

Die Gehälter im deutschen Frauenfußball haben sich in den letzten Jahren positiv entwickelt, bleiben aber weit hinter denen der männlichen Kollegen zurück. Während Topspielerinnen mittlerweile gut von ihrem Sport leben können, müssen viele Bundesligaspielerinnen weiterhin einer Nebentätigkeit nachgehen oder werden finanziell durch Eltern oder Partner unterstützt.

Die zunehmende Professionalisierung und das wachsende öffentliche Interesse eröffnen jedoch Chancen für weitere Verbesserungen. Sowohl Vereine als auch Verbände sind gefordert, faire und nachhaltige Vergütungsmodelle zu entwickeln, die den Spielerinnen ermöglichen, sich voll auf den Sport zu konzentrieren.

Für Spielerinnen bleibt es wichtig, ihre Karriere strategisch zu planen, sich nicht allein auf den Sport zu verlassen und frühzeitig an die Zeit nach der aktiven Laufbahn zu denken. Professionelle Beratung in rechtlichen und finanziellen Fragen kann dabei helfen, das Beste aus den gegebenen Umständen zu machen und für die Zukunft vorzusorgen.

Wenn Sie als Spielerin, Vereinsvertreter oder Sponsor mehr über die rechtlichen Aspekte der Vergütung im Frauenfußball erfahren möchten, zögern Sie nicht, fachkundige Beratung in Anspruch zu nehmen. Eine faire Bezahlung im Frauenfußball ist nicht nur eine Frage der Gleichstellung, sondern auch eine Investition in die Qualität und Zukunftsfähigkeit des Sports.

Häufig gestellte Fragen

Laut dem aktuellen Saisonreport des DFB liegt das durchschnittliche monatliche Gehalt einer Bundesligaspielerin bei etwa 4.000 Euro. Allerdings gibt es große Unterschiede zwischen Top-Vereinen und kleineren Clubs.
Topspielerinnen bei Bayern München, VfL Wolfsburg und einigen anderen Vereinen können gut von ihrem Sport leben. Viele andere Bundesligaspielerinnen sind jedoch auf Nebenjobs oder andere Unterstützung angewiesen.

Der Unterschied ist enorm: Während männliche Bundesligaprofis im Durchschnitt 1,5 bis 2 Millionen Euro jährlich verdienen, liegt der Durchschnitt bei den Frauen bei etwa 48.000 Euro jährlich – ein Verhältnis von etwa 1:40.

Aktuell gibt es keinen speziellen Mindestlohn für Fußballerinnen in Deutschland. Es gilt lediglich der gesetzliche Mindestlohn, sofern die Spielerinnen in Vollzeit angestellt sind. Nationalspielerin Lina Magull und andere setzen sich für einen branchenspezifischen Mindestlohn ein.
Die Gehälter sind deutlich gestiegen: Von durchschnittlich 1.500 Euro monatlich vor einigen Jahren auf heute etwa 4.000 Euro. Diese Entwicklung geht einher mit steigender medialer Aufmerksamkeit und Professionalisierung.
Neben dem Grundgehalt können erfolgreiche Spielerinnen Einnahmen durch Prämien, Werbeverträge, Sponsoring, Medienauftritte und bei Nationalspielerinnen durch Prämien des DFB erzielen.
In England, Frankreich und den USA werden teilweise deutlich höhere Gehälter gezahlt. In der englischen WSL können Topspielerinnen bis zu 600.000 Euro jährlich verdienen, das Doppelte des deutschen Topniveaus.
Geringere Zuschauerzahlen, niedrigere TV-Einnahmen und weniger Sponsorengelder sind die Hauptgründe. Die wirtschaftliche Basis des Frauenfußballs ist trotz Wachstum noch deutlich kleiner als im Männerfußball.
Der Trend zeigt nach oben. Mit steigender medialer Präsenz, wachsendem Zuschauerinteresse und mehr Sponsorenengagement ist zu erwarten, dass die Gehälter weiter steigen werden, wenn auch vermutlich langsamer als von vielen erhofft.
Vereine mit starker Männerabteilung wie Bayern München, VfL Wolfsburg oder Eintracht Frankfurt können deutlich bessere finanzielle Bedingungen bieten als eigenständige Frauenfußballvereine. Sie tragen maßgeblich zur Professionalisierung bei.